Social Economy Enquete: Demokratie
SAVE THE DATE & Einladung zur Mitgestaltung
Am Donnerstag, dem 23. November 2023 findet im Meerscheinschlössl am Campus der Universität Graz die zweite Social Economy Enquete: Demokratie statt.
13-17.30 Workshops und Plenum
18-19.30 Podiumsdiskussion mit Politik
Wir ersuchen um Vorschläge für Workshop-Beiträge bis 17. Oktober.
Social Economy bezeichnet eine alternative Wirtschaftsweise, zu der untrennbar Demokratie und Partizipation gehören. Sie verfolgt soziale und/oder ökologische Ziele.
Gerade in Zeiten der Aushöhlung der Demokratie und der Zunahme von autoritären Entwicklungen braucht es entgegengesetzte Utopien einer Gesellschaft. Die Demokratisierung der Wirtschaft und die Partizipation auf betrieblicher Ebene stärken das demokratische Miteinander – auch auf gesellschaftlicher Ebene.
Wie kann die Demokratisierung der Wirtschaft vorangetrieben werden, welchen Anteil kann die Social Economy dabei haben? Auf welche Herausforderungen stoßen Akteur:innen der Social Economy und welche Lösungsansätze würden die Umsetzung erleichtern?
Vorbereitung und Durchführung der Enquete sind partizipativ gestaltet. Wir freuen uns über Ihre Erfahrungen und ihr Wissen, etwa in Form von Praxisbeispielen, Studien oder auch individuellen Erzählungen!
Bitte geben Sie uns Ihre Rückmeldung zu folgenden Fragen:
- Welche Themen/Inhalte wären von Interesse, sollten bearbeitet werden?
- Zu welchem Thema würde ich / würden wir gerne einen Input (Variante I: 10min oder Variante II: 20min) in einem Workshop machen? (Bitte um eine kurze Beschreibung des Inputs und einen Titelvorschlag. Welchen Beitrag leistet der Input in Bezug auf das Thema Demokratie / Mitbestimmung / Partizipation in der Social Economy? Bitte geben Sie uns einige Informationen zur Person bekannt.)
Rückmeldungen und Workshop-Angebote bitte bis 17. Oktober an: markus.bluemel[AT]uni-graz.at
Das Vorbereitungsteam übernimmt auf Basis der Rückmeldungen und Angebote die Ausarbeitung des Workshop-Programms. Die Dauer der Workshops wird voraussichtlich zwischen ein und zwei Stunden sein. Eine Antwort erfolgt ehest möglich.
Vielen Dank für Ihre Beteiligung!
Anmeldemöglichkeit und Programm gibt es hier auf der Unterseite zur Social Economy Enquete: Demokratie.
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Social Economy Deklaration
Sozial, ökologisch und demokratisch wirtschaften: Social-Economy-Deklaration im Parlament übergeben
Unter Federführung und mit Know-how des Regional Centre of Expertise Graz-Styria (RCE) an der Universität Graz haben mehr als 60 Institutionen erstmals eine Social Economy-Deklaration unterzeichnet. Damit soll jene Wirtschaftsweise gestärkt werden, die auf Gemeinwohl, Solidarität und Demokratie fokussiert. Die Erklärung enthält knapp 100 Forderungen sowie Empfehlungen an die heimische Politik und wurde am 20. September 2023 im Parlament Vertreter:innen der Parteien übergeben.
Wohnungsgenossenschaften bieten Preise, die rund ein Viertel unter jenen des freien Marktes liegen. Energie-Gemeinschaften produzieren Sonnenstrom und bekämpfen effektiv die Erderhitzung. Vereinigungen holen in ländlichen Gebieten die Nahversorgung zurück und sichern Kleinbäuer:innen die Existenz. Das sind Beispiele für Social Economy. „Das heißt, Gemeinwohl ist wichtiger als Gewinnmaximierung. So wirtschaften, dass der Mensch und die Natur im Mittelpunkt stehen“, fasst Andreas Exner, Ökologe und Politikwissenschaftler am RCE, zusammen. Wie Österreich diesem Anspruch stärker gerecht werden kann, steht im Mittelpunkt der Deklaration. Wissenschaftler:innen, Unternehmen, Genossenschaften, Vereine und Interessensgruppen haben unter Einbindung von Bürger:innen das Dokument erarbeitet. Der Inhalt richtet sich an die Bundesregierung, um die Zielsetzungen nachhaltig festzuschreiben.
„Die öffentliche Vergabe stellt einen bedeutenden Hebel zur Förderung der Social Economy dar, und sollte entsprechend genutzt werden“, nennt Andreas Exner einen Punkt aus dem Forderungskatalog. Unternehmen den Mitarbeiter:innen zu übertragen wäre eine innovative Möglichkeit, um die Kontinuität insbesondere von mittelständischen Unternehmen im Fall von Generationenwechsel zu sichern. Die Erklärung empfiehlt außerdem die Einrichtung von Ausbildungsangeboten – von der Schule bis zur Hochschule – und von Kompetenzzentren.
Die Europäische Kommission hat bereits 2021 einen Aktionsplan für die Förderung und Stärkung der Social Economy vorgelegt, als ein Rahmen für nationale Aktionspläne. „Die Deklaration soll die Ausarbeitung eines österreichischen Aktionsplans und von Strategien zur Stärkung der Social Economy unterstützen“, so Exner.
Autor: Andreas Schweiger, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit | Universität Graz
>> Mehr Informationen sowie den Volltext der Deklaration finden Sie unter Rubrik Politik.